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Geschichte

Entstanden ist der Gesamtkomplex in den Jahren 1909 bis 1920. In einer Zeit, die auch architektonisch vom Wechsel vom Jugendstil zum Kubismus und zum Expressionismus beeinflusst wurde.

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Wer kann besser als der Delmenhorster Oberbürgermeister das neue Veranstaltungszentrum der Stadt und vor allem den historischen Hintergrund beschreiben. Deshalb hier ein Ausschnitt aus seiner Eröffnungsansprache vom 21. Juni 2013:

Im Jahr 1919 entschieden sich die Stadtoberen um den damaligen Bürgermeister Rudolf Königer aufgrund der schwachen Konjunkturlage im Baugewerbe, dass die Stadt Impulse geben müsse. Seinerzeit war von „Notstandsarbeiten" die Sprache. Arbeitsplätze mussten geschaffen und auch den zurückkehrenden Soldaten eine Perspektive gegeben werden. Eine neue Markthalle gehörte bereits zu den Planungen des Reformarchitekten Heinz Stoffregen als Teil der Rathausanlage – dem Prestigevorhaben seiner Zeit in Delmenhorst.

Dass der einzigartige Rundbau errichtet werden sollte, wurde bereits um 1910 auf den Weg gebracht. Denn die erste Markthalle, die 1896 in einem Fachwerkbau für 7.750 Goldmark errichtet wurde, erwies sich schnell als zu klein und unzweckmäßig. Der Neubau wurde jedoch bereits einige Monate vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges zunächst gestoppt.

Nicht von Anfang an war klar, dass die Markthalle rund sein würde. Zunächst sah der Architekt Stoffregen einen eckigen Bau, Jahre später eine ovale Form und schließlich einen kreisrundes Gebäude vor. Die Markthalle entstand an exakt derselben Stelle, wie ihre Vorgängerin. Bereits damals erfolgte die Finanzierung mit Hilfe von Zuschüssen von Reich und Land Oldenburg. Um sparsam zu bauen, wurde sogar das alte Holz aus dem alten Rathaus verwendet. Dennoch musste sich die Stadt vorwerfen lassen, dass die Baukosten schließlich zu hoch waren. Auch im Vorfeld hatte es schon einigen Widerstand gegeben. So wollten einige Bürger, insbesondere die Kaufmannschaft, aus Angst vor Konkurrenz den Bau verhindern – so ist es dem Buch „Alt Delmenhorst – Bilder, Erzählungen, Anekdoten" (Verlag Rieck, 1981) zu entnehmen.

Die Markthalle erhielt den Spitznamen „Zirkus Jordan", da sich der Sozialdemokrat August Jordan, damaliges Magistratsmitglied und von 1919 bis 1933 Bürgermeister der Stadt, für die Errichtung stark einsetzte.

Bis zum zweiten Weltkrieg wurde der Rundbau als Markthalle mit Verkaufsständen geführt. Um 1939 gab es seitens der NS-Verwaltung Überlegungen, die Halle abzureißen, da man die Bereiche rund um die Rathausanlage neu gestalten wollte. Glücklicherweise kam es dazu jedoch nicht. Nach Kriegsende diente sie als Flüchtlings- und Schulkinder-Speisungsküche. Mitte 1951 erhielt sie ihre ursprüngliche Bestimmung zurück und die Schlachter und Bäcker erhielten wieder Einzug – bis Januar 1973. Wegen der zunehmenden Einführung von Verkaufswagen durch die Wochenmarktbeschicker, in denen Kühl- und Heizmöglichkeiten vorhanden waren, ging die Nutzung der Markthalle langsam zurück. Es folgte tatsächlich eine Neugestaltung: Das stadtbild-prägende Gebäude wurde nach einer Erbbaurechtsvereinbarung mit einem finanzstarken Schausteller zu einer „Ladenpassage" umgebaut, in der etliche kleine Geschäfte Platz fanden.

In diesem Zusammenhang wurden zwei zusätzliche Decken, viele Zwischenwände und neue „zeitgemäße" Fensterelemente eingebaut, sodass die Markthalle ihr ursprüngliches Erscheinungsbild im Inneren völlig verlor. Nach und nach schlossen jedoch viele Läden wieder, bis die Halle zu einem Großteil leer stand. Lediglich ein Eiscafé und ein Zeitungs- und Tabakgeschäft blieben bis zum Schluss. Investitionen zur Unterhaltung blieben aus und der Verfall des inzwischen unter Denkmalschutz gestellten Gebäudes drohte.

Ratsbeschluss zur Revitalisierung

Bereits Ende der 80er-Jahre hatte sich die Stadt entschlossen, mit einem finanziellen Kraftakt die alte Markthalle zu retten und aus dem Erbbaurechtsvertrag zurück zu erwerben. Seitdem wurden verschiedene Überlegungen angestellt, wie dies realisierbar sei und die Markthalle denkmalgerecht saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden kann. Allerdings ließ sich keines der angedachten Konzepte in die Realität umsetzen.

ZeichnungAbbrucharbeiten2012 02 17 044 A-TensfeldtAusbauInnengerüstSchlüsselübergabe

Am 31. Oktober 2006 beschloss dann der Rat der Stadt, dass die Markthalle im historischen Sinn hergerichtet und betrieben werden soll. Für diese wichtige und richtige Entscheidung danke ich meinem Vorgänger Carsten Schwettmann, den damaligen Ratsgremien und den beteiligten Verwaltungsvertretern ausdrücklich. Nur so war es möglich, dass die Markthalle wieder in den städtischen Besitz gelangte.

Zunächst gab es seinerzeit Überlegungen, dass ein Grand Café in der Markthalle entstehen könnte. Wenig später folgten die Beschlüsse für ein Bewirtschaftungskonzept bzw. die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft mit der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft Delmenhorst mbH (GSG). Gegenstand des Unternehmens sollte unter anderem die Entwicklung und Vermarktung städtischer Immobilien, insbesondere der Markthalle sein. Dazu sollte das Gebäude auf die GmbH übertragen werden, die den Auftrag erhielt, ein Konzept mit der Zielrichtung zu entwickeln, die Markthalle in der Funktion einer Markthalle zu entwickeln.

Der Rat hatte durch Beschluss städtische Mittel in Höhe von 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich standen 400.000 Euro aus dem Städtebauförderfonds des Landes Niedersachsen noch bereit, um eine denkmalgerechte Sanierung des Bauwerks zu realisieren.

Es folgte im Mai 2008 ein Ratsbeschluss für einen Investorenwettbewerb. In der daraufhin ausgewählten Bietergemeinschaft „Unsere Markthalle" haben stadtbekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unserer Stadt mit hohem Engagement und großer Beharrlichkeit an der Umsetzung des Konzeptes gearbeitet. Finanzielle Mittel Dritter wurden von den Investoren neben erheblichen eigenen Mitteln eingeworben und Verträge für die spätere Nutzung ausgearbeitet und konkret verhandelt. Die Investorengruppe plante im Rahmen des beschlossenen Konzeptes einen Anbau an die Markthalle zur gastronomischen Nutzung, welcher nochmals 840.000 Euro kosten sollte, die von den Investoren aufzubringen waren. Aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ließ sich das vom Rat beschlossene Konzept dieser Markthallennutzung leider nicht umsetzen.

Es stellte sich jedoch eine neue Investorengruppe bereit, die Markthalle nach einem eigenen Konzept zu sanieren. Dieses Konzept setzte auf die vom Rat beschlossene Lösung auf. Trotz des großen persönlichen Einsatzes der Investoren war eine Realisierung, wegen der schwierigen Rahmenbedingungen ebenfalls nicht umzusetzen. Im Namen der Stadt Delmenhorst danke ich allen Investoren, die sich um die Markthalle bemüht haben. Ihre Visionen für diese Halle wären ebenfalls bestens geeignet gewesen, um sie entsprechend wiederzubeleben und die Strahlkraft für die Innenstadt zurückzugeben.

Eine Sanierung des Baudenkmals war jedoch zeitnah zwingend geboten, weitere Substanzverluste drohten. Vor diesem Hintergrund prüfte der Fachbereich Gebäude- und Immobilienmanagement, ob eine Finanzierung mit den vorhandenen Mittel möglich wäre. Dies konnte bejaht werden. Zudem wurde eine mögliche Nutzung nach den Sanierungsarbeiten aufgezeigt. Erstmals wurde angesprochen, die Halle für Ausstellungen, Veranstaltungen und Sitzungen nutzen zu können. Die Politik beschloss am 14. Dezember 2010, dass die Stadt die Markthalle selbst sanieren soll und ein Nutzungskonzept mit weiteren Informationen zu einer Sanierung bis Anfang 2011 zu erarbeiten ist.

Am 1. März 2011 folgte dann der Beschluss, die Markthalle nach der denkmalgerechten Sanierung für eine Nutzung als kleine Veranstaltungshalle für eine multifunktionale Nutzung architektonisch zu planen und baulich herzurichten. Der Stein war ins Rollen gekommen.

Veranstaltungen

23.03.24 - Joe Bausch - Maxima Culpa

Joe Bausch / Foto: Kirsten Nijhof

Joe Bausch ( bekannt aus dem Tatort Köln )
Maxima Culpa - Jedes Verbrechen beginnt im Kopf

Joe Bausch ist Arzt, Schauspieler und Autor. Einem breiten Publikum ist er seit über 25 Jahren als Gerichtsmediziner Dr. Josef Roth im "Kölner – Tatort", sowie als Moderator verschiedener Fernsehformate wie "Kriminalzeit", "Überführt", "Im Kopf des Verbrechers", "Stell´ dich deiner Sucht" oder "Die Ärzte", der Ärztetalk im ZDF. Sowie als gern gesehener, prominenter Teilnehmer in Talkshows und Autor seiner Bestseller:

Spiegelbestseller "Knast"( Ullstein Verlag, Berlin 2012).
Spiegelbestseller "Gangsterblues"( Ullstein Verlag, Berlin 2018).
Sowie der aktuelle Roman: "Maxima Culpa" ( Ullstein Verlag, Berlin 2022 ).

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30.03.24 - 20. Lego- und Playmobilbörse

Legoboerse MH 2024 03 30

Die beliebte Lego- und Playmobil-Börse kommt wieder in die Delmenhorster Markthalle. Am Samstag, 30. März, kann von 9 bis 15 Uhr gekauft, gefeilscht, getauscht und gestaunt werden.

Die Lego- und Playmobil-Börse ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Delmenhorster Veranstaltungskalen­ders. Am Samstag öffnet sie zum 20. Mal ihre Türen in der Markthalle. Die Veranstaltung wird erneut durch den Verein „Bricklands n.e.V“ in Kooperation mit der dwfg durchgeführt.

Für die Börse kündigt Bricklands-Kopf Matthias Grebe circa 20 Aussteller von nah und fern an. Sie kommen unter anderem aus Delmenhorst, Bremen, Hamburg, dem Ruhrgebiet und Dänemark und präsentieren so­wohl gebrauchte Figuren als auch Einzelteile, Sets, Sammlerstücke und Sondereditionen. „Auch den beliebten großen Wühltisch wird es wiedergeben – er ist frisch aufgefüllt“, kündigt Grebe an und fügt hinzu: „Dadurch, dass wir die Aussteller rotieren, bleibt das Angebot vielfältig und interessant“. Es werde ein ausgewogenes Angebot an Lego, Playmobil und Lego Duplo geben.

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